Gute Praxis

Ideen finden leicht gemacht

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In Zeiten von KI ist das Schreiben einer klassischen Text-Projektarbeit in der 10. Klasse schnell gemacht – und die Bewertung für die Lehrkräfte eine Herausforderung. Warum nicht etwas für die Schule machen?

 

Probleme im Schulalltag sehen – und angehen

 

An der TGS Tonna gibt es schon lange die Tradition, dass die Projektarbeit in der 10. Klasse eine praktische Arbeit ist – die Schülerinnen und Schüler suchen sich ein Projekt, mit dem sie ihrer Schule etwas Gutes tun. So wurden z.B. schon Bänke auf dem Schulhof gebaut, Projekttage für jüngere Klassen durchgeführt oder Klassenräume renoviert. Doch wie kommt man auf gute Ideen?

Das haben wir in den Projekttagen „Wir unternehmen was“ mit den 9. Klassen in Tonna herausgefunden. Ausgangspunkt war die Frage: „Wenn ihr an euren Schulalltag denkt – was stört euch dann so richtig?“

Die Themen sprudelten ganz von selbst: Im Winter ist es in den Pausen zu kalt, um draußen zu sein, es gibt aber drinnen keinen gemütlichen Aufenthaltsraum. Es gibt keinen Abstellort für die Mopeds, wo sie vor der Witterung geschützt stehen können – das führt zu Rost und anderen Verschleißerscheinungen und kommt die Fahrer:innen teuer zu stehen. Einen Schulkinotag gibt’s leider nur einmal im Jahr…

Nachdem jede Gruppe ein Thema identifiziert hatte, wurden dazu Empathieinterviews geführt, jede Menge Ideen gesammelt und schließlich eine ausgewählt und als Prototyp gebastelt.
Schon bei der Bastelei konkretisiert sich die Idee – was bisher nur in den einzelnen Köpfen ist, wird auf einmal real und führt zu Diskussionen und weiterführenden Ideen.

Und so entsteht der Plan, gemütliche Sitzmöbel für die Aula zu bauen und eine Finanzierung auf die Beine zu stellen. So werden die Abmessungen für einen Moped-Unterstand berechnet und Preise für Baumaterialien recherchiert. Und der schulinterne Kinotag mit Snacks und zum Film passenden Diskussionsaufgaben nimmt Form an.

Das finale Ziel der Projekttage – die Präsentation vor der Schulleitung rückt näher. Nach einem kleinen Präsentationstraining mit theaterpädagogischen Übungen gibt’s noch mal Zeit an der eigenen Präsentation zu feilen um sich dann den wohlwollend-kritischen Fragen der Schulleitung und dem tosenden Applaus des Publikums zu stellen.

Nach einer kleinen Feedbackrunde ist unsere Arbeit geschafft – die Gruppen haben Ideen und sind motiviert, diese zu verfolgen. Für die Schülerinnen und Schüler fängt die Arbeit damit aber erst richtig an – jetzt muss das Ganze umgesetzt werden, und da gibt’s noch einige Hürden.

Gut, dass die engagierten Klassenleitungen und Projektarbeitsbetreuerinnen diesen Prozess begleiten werden.

Aus Pfeifenreinigern gebastelte Mopeds lehnen am Fenster

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Ein Unterstand für die Mopeds auf dem Schulgelände

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Modell eines Saals, in dem der Film „Die Welle“ gezeigt wird

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Modell von Snacks, die auf Tellern angerichtet sind

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Ansprechpartnerin
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Claudia Fritsch

Referentin für unternehmerische Bildung

ThEx Young Entrepreneurs
Gustav-Freytag-Str. 1
99096 Erfurt

+49 (0)3641 77 36 23 4
claudia.fritsch@dkjs.de